Green wedding - 18 Ideen für mehr Nachhaltigkeit beim Heiraten

Wer mich kennt, der weiß, dass unser wunderschöner Planet mir am Herzen liegt. Daher mache ich mir immer wieder Gedanken darüber, was jeder von uns tun kann, um unsere Erde für die kommenden Generationen lebenswert zu erhalten.
Wenn es ums Heiraten geht, dann stehen oft so viele andere Dinge im Vordergrund und gilt es, so viele Entscheidungen zu treffen, dass der Aspekt der Nachhaltigkeit wenig Beachtung findet. Man denkt einfach nicht dran. Dabei gibt es viele Kleinigkeiten, die eine Hochzeit „grüner“ machen können.
Hier ein paar Ideen:

  • Eine Location:

    Feiert eure freie Trauung an der gleichen Location, wie die Party am Abend - also „two in one“. Das spart Extra-Fahrten von A nach B.
  • Katzensprung:

    Die Heimat wird oft unterschätzt. Dabei gibt es auch im Umfeld total schöne Locations. Idealerweise mit einem kurzen Weg für den Großteil eurer Verwandten und Freunde. Auch das spart Fahrt-Kilometer.
  • Weniger „Blech“:

    Perfekt ist es, wenn zudem nicht jeder Gast extra anreist, sondern sich Fahrgemeinschaften bilden. Oder vielleicht könnt ihr auch einen Shuttle-Service / Shuttle-Bus organisieren? Dann fängt die Party schon auf dem Weg zur Trauung an. Und ganz nebenbei gibt es keine Probleme bei der Parkplatzsuche.
  • Stay local:

    Auch eure Dienstleister bucht ihr am besten aus der Umgebung. Das spart nicht nur Fahrtkilometer, sondern schlägt sich auch in den Kosten nieder. Geringere Entfernung = weniger Fahrtkosten (und keine Übernachtung).
  • Pilze? Nur zum Essen!

    Ich bin ein Fan von Winterhochzeiten. Trotzdem sollten Heizpilze möglichst keine Verwendung finden, schon gar nicht als Dauerheizung bspw. für Zeltanbauten oder Terrassenbereiche.

  • Klein, aber fein:

    Jeder Gast hinterlässt einen CO2-Abdruck, klar. Daher lieber eine kleinere, aber feine Feier. Ohne Hinz und Kunz, aber dafür ausschließlich mit den Menschen, die euch am Herzen liegen. Meist entsteht dann auch eine viel schönere Atmosphäre und kommt viel bessere Stimmung auf. Und ihr habt auch tatsächlich die Möglichkeit, mit jedem Gast im Laufe des Tages mal ein schönes Gespräch zu führen. Nicht nur „Hallo!“ und „Schön, dass du da warst.“
  • Aufgetischt:

    Das Hochzeitsmenü… Für Viele ein heikles Thema.
    Tatsache ist, dass Fleisch einer der größten CO2-Treiber und eine Hauptursache für die Abholzung des Regenwaldes ist. Das Soja, das dort angebaut wird, landet nämlich nicht im Veganer, sondern im Rind.
    Aber kann man überhaupt ein Festessen ohne Fleisch auftischen?
    Ganz klar: JA! Der Idealfall wäre sogar ein veganes Menü. Oder zumindest eines ohne Fleisch und Kuhmilch-Produkte. Lieber „Mäh“ als „Muh“. Sicherlich geht das nicht mit jedem Caterer bzw. jeder Location, da sollte beim Chefkoch schon eine gewisse Erfahrung mit dem Thema vorhanden sein. Dann könnt ihr sicher sein, dass ihr ein fantastisches, kreatives, raffiniertes und wahnsinnig leckeres Hochzeitsessen bekommt – ganz ohne Tier. Vegan ist so viel mehr als nur Salat und eine Gemüseplatte.
  • Regionale Zutaten:

    Zu „no meat“ könnt ihr euch nicht durchringen? Ok, aber dann bleibt zumindest im „Ländle“. Regionale und saisonale Zutaten - natürlich in Bio-Qualität - spart nicht nur Transporte, sondern vermeidet auch Antibiotika, schont die Böden, hilft den Insekten, unterstützt die Landwirte uvm.
  • Regionale Getränke:

    Das gilt natürlich genauso auch für die Getränke.
  • Flower-Power:

    Die Niederlande sind zwar der Weltmeister, doch sehr viele Blumen kommen auch aus Südamerika und Afrika. Natürlich mit dem Flieger. Also quasi als VIP, denn schließlich sollen sie ja nicht schon bei der Ankunft die Köpfe hängen lassen. Aber hey, auch in Deutschland wachsen wundervolle Blumen. Und die können ganz genauso für den Brautstrauß, die Tischdeko usw. verwendet werden. Die Vasen für die Tische können übrigens gemietet werden. Oder ihr verwendet Altglas, was sich besonders bei Boho- und Vintage-Hochzeiten eignet.
  • The end:

    Bei der Trauung können zum Auszug getrocknete Blütenblätter geworfen werden. Leider ist das nicht überall erlaubt, so dass viele Paare auf die altbewährten Seifenblasen ausweichen. Gute Idee, aber viel Müll. Statt kleiner Plastikfläschchen mit Seifenblasen kann man auch 1 oder 2 Seifenblasen-Maschinen mieten.
  • Licht – aber natürlich:

    Auch nach Sonnenuntergang soll’s noch hell sein? Na logisch. Kerzen auf den Tischen sind da ein beliebtes Mittel der Wahl. Am besten aus Bienenwachs. Das ist zwar nicht vegan, aber dafür mega-green. Ok, ok, eigentlich ist es gelb, aber inzwischen gibt es die Echtwachs-Kerzen eigentlich in allen Farben. Absolutes No-Go: LED-Kerzen - schon allein wg. der Batterien.
  • Kann das weg?

    Oder kann das noch jemand gebrauchen? Je weniger Müll, desto besser natürlich. Daher unbedingt auf Einweg-Geschirr verzichten, denn auch Alternativen aus Bambus o.Ä. sind bei weitem nicht so nachhaltig, wie man denkt. Auch Deko aus Plastik oder Ballons lassen den Müllberg wachsen. Also: weglassen.
  • Gastgeschenke:

    Braucht man das? Da scheiden sich die Geister. Perfekt ist es, wenn ihr darauf verzichtet und den eingesparten Betrag z.B. für ein Umweltprojekt spendet. Und das eure Gäste natürlich auch wissen lasst. Das kommt garantiert super an! Und wenn es doch ein kleines Dankeschön sein soll, wie wäre es dann z.B. mit selbstgemachter Marmelade oder Holundersirup oder mit Seed-Bombs? Bei letzterem kann eure Liebe dann auf vielen Wiesen immer wieder aufs Neue erblühen.
  • In die Luft gehen:

    Wenn wir gerade beim Thema Ballons sind: Wünsche per Ballon-Post abheben zu lassen, sieht zwar toll aus, ist aber echter Müll. Die Dinger kommen schließlich auch irgendwo wieder runter. Gefunden und eingesammelt werden sie allerdings fast nie! Also liegen Massen an Ballons, Kärtchen und Schnüren irgendwo in der Gegend rum. Jahrelang. Das gilt auch für biologisch abbaubare Varianten. Eine nicht unerhebliche Gefahr für die Tierwelt. Und unschön dazu. Dabei gibt es ganz viele wundervolle Alternativen!
  • Schwarz auf Weiss:

    Klar wollen manche Dinge schriftlich festgehalten werden. Aber achtet dabei auf umweltfreundliche Papeterie. Ja, Recycling-Papier gibt es inzwischen auch in weiss und in schön! Und den Druck zumindest mit CO2-Kompensation. Auf keinen Fall solltet ihr (durchsichtige) Plastik-Karten oder Karten mit Folienkaschierung o.ä. versenden – auch wenn’s toll aussieht. Und mal ehrlich: braucht man wirklich Save-the-date-Karten? Reicht nicht vielleicht ein schön gestaltetes PDF zur Info vorab? Die Einladungskarte wird ja schließlich schon mega-schön!
  • Kleider machen Leute:

    Erst recht bei einer Hochzeit. Da möchten Braut und Bräutigam natürlich umwerfend aussehen. Ihr Anblick soll für „aaaah“s, „oooh“s und „Wow!“s sorgen. Nachhaltig und green geht das am besten mit einem geliehenen Kleid und Anzug. Man hat später ja doch nie wieder Gelegenheit das Outfit zu tragen (außer zur Reinigung) – selbst, wenn man das Kleid umfärbt. Oder ihr kauft euer Traum-Outfit Second-Hand. Dann könnt ihr es nach der Hochzeit auch wieder verkaufen und ein anderes Paar damit glücklich machen. Das ist dann nicht nur ökologisch, sondern auch noch ökonomisch. Euer Budget wird es euch danken!
  • Flittern:

    Eine besondere Reise im Anschluss an die Hochzeit, um als frischgebackenes Ehepaar Zeit miteinander zu verbringen, ist wundervoll und gehört auch irgendwie dazu. Dafür muss man aber nicht auf die Malediven fliegen. Oder nach Dubai, Thailand oder Las Vegas. Es gibt tolle Öko-Hotels (auch im Luxus-Sektor) in denen man rundum verwöhnt wird und die sogar mit dem Zug erreicht werden können. Denn auch Deutschland hat bekanntlich viele wunderschöne Fleckchen zu bieten. Nicht umsonst kommen Heerscharen von Asiaten oder US-Bürgern jedes Jahr zu uns. Und mal ehrlich: um den Tag im Bett zu verkuscheln, muss man nicht um die halbe Welt fliegen 😉

Ich hoffe, es sind ein paar Anregungen für euch dabei!?
Wer das Konzept „Green wedding“ konsequent durchzieht, der wird zumindest in Teilen sicher eine etwas andere Hochzeit feiern. Aber ganz sicher wird sie deshalb nicht weniger schön sein. Denn „grün“ und „schön“ schließen sich nicht aus – ganz im Gegenteil!

Und auch, wenn euch das „Gesamtpaket“ dann doch irgendwie ZU grün ist, so kommen vielleicht zumindest Teile davon auch für euch in Frage!? ALLES hilft! Jeder einzelne Step! Also: lasst es uns tun!